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S 600

Der Honda S600 wurde 1964 an der Tokio Motor Show der Öffentlichkeit vorgestellt. Wie schon sein Vorgänger S500 und S360 weist der S600 einen Kettenantrieb an der Hinterachse auf. Diese eigenwillige Konstruktion ergibt mittels der somit erhaltenen Einzelradaufhängung an der Hinterachse ein unvergleichliches Fahrverhalten für die damalige Zeit. Vier Teleskopstossdämpfer runden dies noch ab. 4 Trommelbremsen mit dem von 212mm verzögern den 145km/h schnellen S600. Das Einkreisbremssystem war seinerzeit Standard. Die Vorderachse wurde mit Dreieckslenkern und Längsdrehstäben konstruiert. Dies ermöglichte eine platzsparende Bauweise ohne Komforteinbusse. Weiter lässt sich mit der Verzahnung an den Drehstäben sehr gut die Höhe der Vorderachse justieren. Das 4-Gang Getriebe war Standard, wobei beim S600 der 1. Gang nicht synchronisiert war. Anstelle von Kreuzgelenken an der Kardanwelle besitzen die frühen Modelle wie S360, S500 und S600 sogenannte Hardyscheiben zur Kraftübertragung. Dies wurde vermutlich dem Motorradbau entnommen, wo der Kardanantrieb Öfters so gelöst wurde. Die Lenkung ist eine normale Zahnstangenlenkung ohne Unterstützung. Mit einer Übersetzung von 15:1 ist sie direkter als diese vom S800 mit 17.4:1. Der Motor des S600 ist aus Aluminium. Die Kurbelwelle ist nadelgelagert ebenso die Pleuel. Die Zerlegung der Kurbelwelle ist bislang nur einigen Spezialisten gelungen und ist dementsprechend teuer zu reparieren. 2 obenliegende Nockenwellen Über eine Kette angetrieben betätigen Über Tassenstössel die V-förmig hängenden Ventile. Um der Drehzahl Herr zu werden wurden zwei Federn pro Ventil montiert. Der Hubraum von 606ccm ergibt sich aus einer Bohrung von 54.5mm und einem Hub von 65mm. Trotz der „langhubigen“ Bauweise sind Drehzahlen bis an die 10`000 U/min drin. Die volle Leistung von 57PS gibt der Motor bei 8`500U/min ab. Das Drehmoment von 5.2 kg-m bei 5`500U/min fällt eher bescheiden aus. Die Reinigung der 3.2l 20W50 Motors übernimmt ein Schleuderfilter der von der Steuerkette angetrieben wird, und ein Papierfilter neben der Ölwanne. Wegen der hohen Drehzahl hatte Honda auf ein Freilaufsystem für den Anlasser zurückgegriffen. Der auf dem Kurbelwellenzapfen sitzende Freilauf (Ähnlich der eines Fahrrad Rücktrittes) nimmt beim Anlassvorgang die Kurbelwelle mit. Bei den S600 ist ein sogenanntes trockenes Modell eingebaut. Äusserlich ist der S600 vom S800 sehr gut zu unterscheiden. Der S600 hat an der Front ein feinmaschigeres Kühlergrill mit zwei kleinen runden Blinkern. Frühe S600 haben Scheinwerfer mit Glaskuppen erhalten wie beim S500. Ebenso gab es frühe S600 Modelle mit kleinem Frontgrill und gerader Frontstosstange wie beim S500. Am Heck hat der S600 runde rote Einkammerleuchten. Nur für Australien musste Honda Orange-Rote 2-Kammerleuchten verbauen. Optional gab es Rückfahrscheinwerfer. FrÜhe S600 Modelle besitzen an der hinteren Stossstange keine Nummer Beleuchtung. Diese war im Schlossträger der Heckklappe untergebracht. Die Türfallen am S600 waren aus rohem Aluminium und nicht wie beim S800 verchromt. Die Heckklappe hat einen schrägen Schriftzug mit „Honda S600“. Die Motorhaube besitzt noch keinen „Potenzbuckel“ wie der S800 dafür ein schönes Emblem. Der Armaturentafel wurde im S600 Silber gehalten. Das Zündschloss befindet sich ganz aussen an der Tafel. Einen Schalter für das Parklicht und ein Lenkradschloss waren Serie. Der S600 wurde ab Werk mit der Reifendimension 5.20-13 4 Ply ausgeliefert. Dieses Diagonalmass entspricht den heutigen 145/80R13. Vermehrt wurden die S600 mit breiteren Reifen ausgestattet. Dies führte meist zu erhöhtem Verschleiss der filigranen vorderen Radlager. Die Hinterachse bereitete bei guter Wartung und gespannten Ketten kaum Probleme.

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